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Würdemord - Wikipedia

 

Mit Wikipedia schein ich kein Glück zu haben. Schon mein zweiter Artikel zum Thema Würdemord ist dort gelöscht worden. Beim ersten Mal wegen Copyrightverletzung. Verzeihung, ich hatte mich zu nah am Erscheinungsbild der Seite "Ehrenmord" angelehnt. Jetzt beim zweiten Mal wegen "Theoriefindung in Reinform" und "Begriffsfindung pur, POV, k. Artikel". Schade, und ich hoffte auf eine interessante Diskussion mit den Lesern dieses Artikels, die dort unter den verschiedensten Gesichtspunkten Gedanken aus aller Welt hätten zusammentragen können. Es wär doch interessant gewesen zu lesen, wie das Thema Würdemord in anderen Kulturkreisen gehandhabt und gedacht wird. 

 

Vielleicht habe ich die Administratoren bei Wikipedia mit dem Begriff Würdemord doch zu sehr erschreckt! Im eingeschränkten Blickwinkel ihres Kulturkreises erschien er ihnen gleich einer Gotteslästerung. Die Würde ist ja nicht disponibel, sie ist abwägefest! Würde und Mord in einem Wort zusammenfassen kommt ihnen einer Beleidigung unseres moralischen Fundamentes gleich!

 

Verehrte Administratoren, Kennzeichnung einer weltoffenen Kultur ist die Diskussion auch peinlicher Sachverhalte. Wie sollte man sonst solche Peinlichkeiten erkennen und beheben! Und peinlich ist es allemal, Verbrechensopfer ihrem Schicksal zu überlassen und dies mit der Würde des Verbrechers zu begründen! Zum Mord aus Würde, also Würdemord,  braucht man keine "23 Messerstiche". Es reicht, würdevoll daneben zu stehen.

 

Verehrter Leser, Sie sollen sich selber ein Bild machen. Deshalb nachstehend mein Artikel  Würdemord aus Wikipedia:
 

 

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Würdemord

Begriffsdefinition

V 1.0

von Ulrich Perwass

Der Begriff Würdemord (indirekt vergleichbar mit dem Ehrenmord oder auch Fememord) bezeichnet eine vorsätzliche Tötung bzw. Ermordung eines Menschen, die von Staats wegen nicht verhindert werden darf, da eine effektive Rettung des Opfers nur unter Verletzung des fundamentalen Würdebegriffes moderner, demokratischer Gesellschaftsordnungen und/oder unter Verletzung des absoluten Folterverbotes der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten erreichbar wäre. Nach gegenwärtiger juristischer Meinung wäre die Würde des Täters und der Begriff der Würde an sich durch ein gewaltsames Eingreifen des Staates auf ewig zerstört, das Tabu der Absolutheit des Folterverbotes unwiederbringlich beschädigt und die Gefahr des Abgleitens der Gesellschaft in prämoderne Verhaltensweisen evident.

Die Zahl der Würdemorde ist zur Zeit zwar sehr gering, doch wird jedes Mal die emotionale Betroffenheit einer unbestreitbar sehr großen Mehrheit der Bevölkerung durch das strafbewehrte Verbot einer effektiven Hilfe durch die Polizei einer hohen Belastung ausgesetzt. Dies wird insbesondere dadurch virulent, dass aufgrund der einschlägigen Notwehr- und Nothilfeparagraphen ein Privatmann, der das Rettungswissen aus dem Täter herausprügelt, straflos gestellt wird und somit eine Rettung des Opfers offensichtlich möglich wäre.

Durch den modernen Terrorismus, dem eine unüberschaubare Menge materieller und logistischer Resourcen zur Verfügung steht, kann die Zahl der Würdemorde in Zukunft stark ansteigen. Die emotionale Reaktion der Bevölkerung auf den zielgerichteten Absturz eines mit Geiseln besetzten Terrorflugzeuges auf ein vollbesetztes Fußballstadion zum Beispiel, wo bis zu 50.000 Tote zu beklagen sein werden, ist jetzt noch kaum vorstellbar, zumal wenn sich später herausstellen sollte, dass ein Abschuss des Terrorflugzeuges zwar möglich war, aber wegen der Würde der 50 Geiseln unterblieben ist.

 

Literatur

  • Dr. Dr. h.c. Heinrich Götz,
    Das Urteil gegen Daschner im Lichte der Werteordnung des Grundgesetzes, NJW 14/2005
  • Prof. Dr. Reinhard Merkel, Folter als Notwehr,
    Die Zeit Nr. 11, Seite 46 vom 6. März 2008
  • Prof. Dr. Volker Erb, "Nicht Folter, sondern Nothilfe",
    Die Zeit Nr. 51/2004, S. 15

Filme

Weblinks

 

 

 

Trilogie Würdemord:

Vor eigener Tür

Würdemord!

Würdemord - Begriffsdefinition

 

Weitere Kommentare:

Würdemord oder Notwehr?

Phänomen Würdemord!

Verfassungsbruch Würdemord

 

 

Zum Würdemordproblem:

Zum Würdemordproblem ist in der Wochenzeitung "Die Zeit" eine scharfsinnige und geschliffene juristische Replik von Prof. Dr. Reinhard Merkel erschienen, die die zur Zeit im Rechtswesen dominierende Argumentationskette führender Juristen für den Würdemord ad absurdum führt:

Reinhard Merkel, Folter als Notwehr,  Die Zeit,  Nr. 11,  6.3.2008

Der Autor ist Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg.

 

 

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